Ordination & Medizin

Die Arbeitsbelastung von Beschäftigten im öffentlichen Dienst

Laut Ergebnis einer aktuellen Studie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BauA) scheinen sich Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst von einer höheren Arbeitsintensität belasteter zu fühlen als Kollegen in anderen Wirtschaftsbereichen.

Über 17.000 Erwerbstätige in Deutschland wurden im Jahr 2018 bezüglich ihrer Arbeitsintensität, ihrer Leistungsfähigkeit und ihrer damit einhergehenden beruflichen Belastung befragt. Die Studienteilnehmer waren entweder im öffentlichen Dienst oder in der freien Wirtschaft beschäftigt.

Bei der Auswertung der Daten zeigte sich, dass die Mitarbeiter im öffentlichen Dienst über eine höhere Arbeitsintensität klagten: 67 % fühlten sich dadaurch belastet, dass sie sehr oft mehrere Arbeiten gelichzeitig zu erledigen hätten, während dies beispielsweise in der Industrie bei nur 58 % und in handwerklichen Betrieben bei nur 50 % der Fall war.

Auch scheint das Arbeiten im öffentlichen Dienst häufiger von Unterbrechungen und Störungen betroffen zu sein als bei den Kollegen in der freien Wirtschaft. Dieses führe unter anderem dazu, dass sie häufiger an die Grenzen ihrer Belastbarkeit stoßen würden, so das weitere Ergebnis der Erwerbstätigenbefragung.

Die gegebenen psychischen Anforderungen im öffentlichen Dienst belasteten die Arbeitnehmer gefühlsmäßig stärker. Arbeitende in der Wirtschaft fühlten sich hingegen weniger belastet, obwohl bei ihnen der terminliche Druck oder der allgemeine Leistungsdruck als höher einzustufen sei. Dennoch scheint die gefühlte Belastung im öffentlichen Dienst um bis zu 8 % höher zu sein als beim durchschnittlichen Rest der Beschäftigten in Deutschland.

baua: Fakten "Öffentlicher Dienst: hohe Arbeitsintensität, starke Belastung" gibt es als PDF im Internetangebot der BAuA Öffentlicher Dienst: hohe Arbeitsintensität, starke Belastung
baua-Fakten 2/2020