Ordination & Medizin

Betroffenheit von Coronavirus-Infektion auf Haut erkennbar

Die Erfahrungen mit der COVID-19-Erkrankung haben bereits gezeigt, dass das Virus nicht nur die Lunge, sondern auch weitere Organe des menschlichen Körpers befallen und beeinträchtigen kann. Wissenschaftler aus Spanien konnten nun feststellen, dass es unterschiedliche Veränderungen und Erkrankungen der Haut gibt, die auf den Corona-Virus zurückzuführen sind.

Entsprechende Hautveränderungen der unterschiedlichsten Art wurden bei 375 Patienten aus ganz Spanien näher unter die Lupe genommen und konnten als SARS-CoV-2-Infektion bestätigt werden. Anhand der Analyse von Fotografien der entsprechenden Hautveränderungen konnten die Wissenschaftler auf fünf unterschiedliche Muster von Hauterkrankungen schließen, die dann in Bezug zu den klinischen Daten der COVID-19-Erkrankung gesetzt wurden.

COVID-19-Patienten zeigten demnach folgende Hautveränderungen. Etwa 19 % von ihnen hatten Pusteln (Eiterbläschen), die vornehmlich bei jüngeren Betroffenen für durchschnittlich 12,7 Tage auftraten und teilweise zu Juckreiz oder Schmerzen führten.

Bei 9 % der Covid-19-Patienten mittleren Alters kam es zu kleinen Bläschen am Rumpf sowie an Beinen und Armen, die etwa 10,4 Tage anhielten und Juckreiz auslösten. Bei 19 % der Patienten wurden krankhafte Reaktionen der Haut mit Rötungen, Quaddeln und Juckreiz festgestellt, und bei 47 % zeigten sich Hautrötungen, die mehr oder weniger stark schuppten und im Durchschnitt 6,8 bis 8,6 Tage lang anhielten. Letztere traten vor allem auf dem Handrücken auf.

Wie die Wissenschaftler berichten, sind die Ergebnisse der Studie insofern überraschend, weil es eher selten ist, dass ein und dasselbe Virus zu so unterschiedlichen Hautveränderungen beziehungsweise -erkrankungen führt. Weitere Untersuchungen seien notwendig, um diese erkennbaren Hautveränderungen gegebenenfalls zur Diagnosestellung einer COVID-19-Erkrankung nutzen zu können.

Casas, C. G. et al.
Classification of the cutaneous manifestations of COVID-19: a rapid prospective nationwide consensus study in Spain with 375 cases.
BJD 4/2020