Ordination & Medizin

Importierte Lebensmittel bergen keine Corona-Ansteckungsgefahr

Viele Verbraucher sind aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie auch bezüglich ihres Alltagsverhaltens verunsichert. So manche stellen sich dabei die Frage, ob importierte Lebensmittel oder andere Waren möglicherweise Überträger des Covid-19-Virus sein könnten?


Im Rahmen eines aktuellen Informationspapiers gibt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) Auskunft darüber, ob es neben der bekannten Tröpfchen- und Schmierinfektion noch weitere Übertragungswege des Corona-Virus gibt. Demnach sind bisher keine Fälle bekannt, bei denen die Verbreitung des Erregers über Lebensmittel oder kontaminierte Gegenstände erfolgt ist. Zwar wäre eine Ware, auf die kurz zuvor das Virus per Schmierinfektion gelangt ist, als möglicher Überträger denkbar. Dieses wäre aber aufgrund der geringen Stabilität und Überlebenschance lediglich „in einem kurzen Zeitraum nach der Kontamination wahrscheinlich“, so die Aussage des BfR.

Weil die Coronaviren in der Umwelt nur wenig stabil sind und sehr schnell einen lebendigen Wirt zum Überleben benötigen, ist nach aktuellem Wissensstand die Wahrscheinlichkeit sehr gering, dass importierte Waren mit dem Covid-19-Virus belastet sein könnten. Dennoch empfehlen die Wissenschaftler, auch beim Umgang mit Lebensmitteln die bekannten Hygieneregeln wie das Händewaschen umzusetzen. Aufgrund der Hitzeempfindlichkeit der Viren hilft es auch, einzelne Lebensmittel zu erhitzen, um das ohnehin sehr unwahrscheinliche Infektionsrisiko über Lebensmittel zusätzlich zu reduzieren.

Laut Aussagen des BfR ist das Coronavirus auf trockenen Oberflächen nicht besonders überlebensfähig: Als Aerosol überlebt es bis zu drei Stunden. Wird es auf Kupferoberflächen übertragen, so hält es sich vier Stunden, auf Kartons bis zu 24 Stunden und auf Edelstahl- oder Plastikoberflächen kann es nach derzeitigem Wissensstand zwei bis drei Tage ansteckend bleiben. Eine Ansteckung über importierte Lebensmittel und Produkte sei demnach sehr unwahrscheinlich.

Kann das neuartige Coronavirus über Lebensmittel und Gegenstände übertragen werden?
Informationsblatt 3/2020