Ordination & Medizin

Eine gute körperliche Fitness für eine bessere Gehirnleistung

Die ansteigende Häufigkeit einer Demenzerkrankung auch mit zunehmendem Alter stellt die Wissenschaft vor eine große Herausforderung, zum einen, um effektive Therapiemethoden zu entwickeln und zum anderen, um geeignete Präventionsmaßnahmen empfehlen zu können.

Wissenschaftler der Universität in Greifswald kommen jetzt zu dem Schluss, dass die Förderung einer guten körperlichen Fitness helfen könnte, um die Gesundheit des Gehirns zu verbessern und damit das Risiko einer Demenzerkrankung zu reduzieren. Viele bisherige Studien deuteten bereits darauf hin, dass Sport in diesem Zusammenhang eine gute präventive Maßnahme darstellt.

Bei der Analyse der Daten von über 2.000 Erwachsenen im Alter zwischen 21 und 84 Jahren (Altersdurchschnitt: 52 Jahre) entdeckten die Forscher jetzt einen direkten Zusammenhang zwischen körperlicher Fitness und Gehirnvolumen. Untersuchungen mittels Fahrradergometer sowie zur maximalen Sauerstoffaufnahme gaben Auskunft über den Fitnesszustand beziehungsweise den Trainingszustand des Herz-Kreislauf-Systems der Studienteilnehmer.

Die Magnetresonanz-Tomographie (MRT) lieferte die notwendigen Angaben über die Gehirnaktivität. Im Ergebnis zeigte sich, dass eine gute körperliche Fitness die erwarteten positiven Auswirkungen auf das Gehirnvolumen sowie auf die Gedächtnisleistung mit sich brachte. Ebenso bestimmte Gehirnareale, die bei einer Alzheimer-Erkrankung eine Rolle spielen, scheinen bei körperlich fitteren Menschen positiv beeinflusst zu sein.

Auch wenn noch weitere Studien notwendig sind, um diesen kausalen Zusammenhang zu bestätigen, empfehlen die Wissenschaftler bereits jetzt, ein regelmäßiges körperliches Training in die Präventionsprogramme gegen Demenz und Alzheimer unbedingt aufzunehmen.

Wittfeld, K. et al.
Cardiorespiratory Fitness and Gray Matter Volume in the Temporal, Frontal, and Cerebellar Regions in the General Population
Mayo Clinic Proceedings 1/2020; 95(1): 44-56.