Ordination & Medizin

Vitamin D-Mangel erhöht Erkrankungsschwere und Sterblichkeit bei COVID-19

Die Ärzte in Krankenhäusern konnten während der letzten Monate zunehmende Erfahrungen im Umgang mit COVID-19 Patienten sammeln. Mit den zunehmenden Erfahrungswerten häufen sich die Erkenntnisse, dass Vitamin D eine wichtige Rolle für den Krankheitsverlauf spielen könnte.

In einer Studie aus Belgien haben Wissenschaftler die Daten von 186 schweren COVID-19-Verläufen zwischen März und April 2020 ausgewertet. Sie untersuchten im Speziellen den Zusammenhang zwischen dem Vitamin D-Status der Patienten nach der Aufnahme ins Krankenhaus, dem Schweregrad der akuten respiratorischen Infektion anhand radiologischer Ergebnisse (CT) sowie der Sterblichkeit.

59 % aller aufgenommenen COVID-19-Patienten hatten einen Vitamin D-Mangel (< 20ng/ml). Bei Männern war der Anteil mit 67 % deutlich höher als bei Frauen. Patienten mit einem zunehmenden Schweregrad der Erkrankung wiesen deutlich häufiger einen Vitamin D-Mangel auf. Im Stadium 1 betraf der Mangel im Durchschnitt 55 %, im Stadium 3 74 % der Patienten. Das Risiko, an einer COVID-19-Infektion zu versterben, war bei Patienten mit einem Vitamin D-Mangel 3,61-fach höher.

Ein Vitamin D-Mangel erhöht bei COVID-19-Patienten im Krankenhaus das Risiko für einen schwere Infektion und die Sterblichkeit.

De Smet D, De Smet K, Herroelen P, Gryspeerdt S, Martens GA. 
Serum 25(OH)D Level on Hospital Admission Associated With COVID-19 Stage and Mortality. 
Am J Clin Pathol. 11/2020