Ordination & Medizin

Häufige Kopfverletzungen durch E-Scooter-Unfälle

E-Scooter sind trendig und werden von zunehmend vielen Menschen genutzt. Dass diese vermeintlich umweltfreundlichen elektrischen Roller aber allein aus gesundheitlicher Sicht lieber durch die sportlichen herkömmlichen Roller ersetzt werden sollten, zeigt eine aktuelle Studie aus Deutschland. Die größten Gefahren von E-Scootern liegen demnach in der hohen Unfallquote und entsprechend resultierenden Verletzungen, die insbesondere im Kopfbereich auftreten.

Die Forscher des Berliner Charité nahmen unterschiedliche Unfallopfer im Alter zwischen 12 und 62 Jahren näher unter die Lupe. Die Daten stammten aus den zentralen Notaufnahmen, in denen die Betroffenen aufgenommen wurden. Neben der Analyse der Untersuchungsberichte erfolgten Befragungen zu den Kenntnissen und zum Verhalten im Straßenverkehr, zum möglichen Führerschein-Besitz etc. Zwei Drittel der Opfer nutzen demnach einen E-Scooter zum ersten Mal ohne Bedien- und Fahrerfahrung.

Bei der Auswertung zeigte sich, dass die Verletzungen in den meisten Fällen schlimmer ausfielen als nach Fahrradunfällen oder mindestens den gleichen Schweregrad zeigten. Über die Hälfte der Patienten trug Kopfverletzungen davon. Des Weiteren ereigneten sich auch Frakturen sowie Risswunden am Sprunggelenk. Verursacht wurden die Unfälle häufig durch unachtsames Verhalten und folgenschwere Verstöße gegen die gängigen Regeln im Straßenverkehr. Weiterhin waren einige Nutzer der E-Scooter nicht oder nur eingeschränkt verkehrstauglich.

Die Studienverantwortlichen weisen darauf hin, unbedingt einen Helm zu tragen, die E-Scooter möglichst mit Blinkern auszustatten und Maßnahmen aufzustellen, um das Risikobewusstsein der Fahrer/innen zu erhöhen. Um den unnötigen Verletzungen vorzubeugen, sollte eher auf herkömmliche Fortbewegungsmittel, bei denen bessere Erfahrungswerte vorliegen und mit denen weniger hohe Geschwindigkeiten erreicht werden, wie beispielsweise das Fahrrad oder der sportliche Marsch zu Fuß, zurückgegriffen werden.

Nicht zuletzt ist eine Fortbewegungsart mit manuellem Antrieb auch deshalb vorzuziehen, um den Körper aktiv körperlich zu bewegen und damit die aus gesundheitlicher Sicht notwendigen Sporteinheiten zu erfüllen.

Uluk, D. et al.
E-Scooter: erste Erkenntnisse über Unfallursachen und Verletzungsmuster.
Notfall Rettungsmed 1/2020